Krisen wie Pandemien, Extremwetterereignisse, Naturkatastrophen und Cyberangriffe sowie externe Schocks werden immer allgegenwärtiger. Auch, wenn Krisen schon immer Strukturen und Entwicklungen geprägt haben, treten solche Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart immer häufiger auf und überlagern sich in ihren Auswirkungen. Sie betreffen zum Teil alle Regionen gleichermaßen, können aber auch in einzelnen Teilräumen vorkommen. Damit verbunden sind erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, die regionale Lebensqualität sowie auf den Raum insgesamt. Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse bedeutet somit auch, dass alle Regionen befähigt werden, widerstandsfähiger gegen Katastrophenereignisse und Krisen zu werden.
Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) einen Förderaufruf gestartet, durch welches die Entwicklung ländlicher Räume im Rahmen des Programms Region gestalten (finanziert aus dem Bundesprogramm ländliche Entwicklung – BULE) vorangebracht werden soll.
Der Landkreis Coburg – als einer von 11 aus 32 ausgewählten Landkreisen – zielt mit dem Vorhaben „Gemeinsam stark. Krisenresilienzstrategie des Coburger Landes“ darauf ab, mit breiter Akteursbeteiligung eine Resilienzstrategie entwickeln. Im Rahmen des Modellvorhabens wird regionale Resilienz als Fähigkeit eines regionalen Steuerungssystems und seiner Bevölkerung verstanden, Krisen und schockartigen Ereignissen widerstandsfähig zu begegnen.
Die Herausforderung für den Landkreis liegt somit im Aufbau einer sogenannten regionalen Governance, die dazu beiträgt, die grundsätzlich an Resilienz orientierte Themenbearbeitung im Rahmen der Daseinsvorsorge auf die Steuerung krisenhafter Ereignisse zu erweitern. Darüber hinaus ist es auch von Relevanz Organisationsstrukturen in der Verwaltung auf ihre Leistungsfähigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Zur Umsetzung des Vorhabens werden die folgenden Ziele verfolgt:
- Durchführung regionaler Risikoanalysen
- Erfassung möglicher Bedrohungsszenarien unter Einbeziehung von kurz-, mittel- und langfristigen Wirkungen einer Krisensituation
- Etablierung eines dauerhaft aktiven Akteursnetzwerkes, um Schnittstellenverluste im Krisenfall zu minimieren
- Entwicklung eines resilienten Steuerungssystems, das sich aus einer Kombination von hierarchischer Struktur und Netzwerkstruktur zusammensetzt, um im Ernstfall schnell handlungsfähig zu sein
- Erarbeitung einer zielgruppengerechten Kommunikationsstrategie
Mobilitätsbefragung des Landkreises Coburg
Im Frühjahr 2024 hat der Landkreis in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüro Helmert (Aachen) eine Studie zu Mobilitätsverhalten durchgeführt. Ziel dieser Studie war die Erhebung des werktäglichen Verkehrsverhaltens der Bürgerinnen und Bürger. Die Befragung hat Aufschluss darüber gegeben, wie der aktuelle Stand der Verkehrsmittelwahl ist und wo der Landkreis Coburg im Vergleich zu anderen Landkreisen und Städten steht. Sie hat zum Beispiel aufgezeigt, welche Verkehrsmittel in verschiedenen Altersgruppen gewählt werden und wo Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind.
Der Landkreis Coburg bedankt sich bei allen, die sich Zeit für die Mobilitätsbefragung genommen haben.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie im
Gute Nachrichten für die Integrationsarbeit in der Region: Im Juni 2024 wurde das „Forum Integration in ländlichen Räumen“ offiziell gegründet. Diesem gehören insgesamt 14 Landkreise aus ganz Deutschland an – und der Landkreis Coburg ist dabei. Die offiziellen Feierlichkeiten fanden unter dem Dach der Land.Zuhause.Zukunft. Konferenz „Migration in ländlichen Räumen – Mehr Teilhabe für mehr Miteinander!“ am Berliner Standort der die Organisation tragenden Robert Bosch Stiftung statt. Dabei wurde der Landkreis Coburg von Freiwilligenmanagerin Tanja Altrichter, Integrationslotsin Hanna Waller und der Ehrenamtlichen Cristina Cusin-Busch vertreten. Sie nahmen auch die offizielle Gründungsurkunde in Empfang.
Das „Forum Integration in ländlichen Räumen“ ist eine dauerhaft angelegte Institution zur Vernetzung kommunaler Akteure der Integrationsarbeit. Es dient dem Austausch von Vertretern der Kreisverwaltungen in einem geschützten Rahmen über Herausforderungen, Konzepte und Strategien kommunaler Integrationsarbeit; auch sollen gemeinsame Lösungsansätze entwickelt werden. Die Mitglieder des Forums vereint das Engagement für ein gelingendes Zusammenleben aller in ländlichen Räumen lebenden Menschen. Zukünftig kann das Netzwerk – zusätzlich zu seiner Funktion als Lernnetzwerk – auch die Rolle eines Ansprechpartners rund um die Belange einer gelingenden Integrationsarbeit in ländlichen Räumen übernehmen.
Insgesamt gehören folgende 14 Landkreise dem frisch gegründeten Forum an: Landkreis Bernkastel-Wittlich, Burgenlandkreis, Landkreis Celle, Landkreis Coburg, Landkreis Dachau, Landkreis Dahme-Spreeland, Landkreis Karlsruhe, Kreis Lippe, Landkreis Oldenburg, Landkreis Ravensburg, Schwalm-Eder-Kreis, Landkreis Stendal, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis.
Das Forum wird zukünftig mit dem Deutschen Landkreistag als Expertenkreis für integrationsrelevante Fragen kooperieren.
Im Rahmen der Land.Zuhause.Zukunft Konferenz wurden zudem die Ergebnisse von Vorhaben aus sechs der insgesamt 14 Programmlandkreisen vorgestellt und über weitere übergreifende Themen der Integrationspolitik und -praxis in ländlichen Räumen diskutiert. Integrationslotsin Hanna Waller sagt dazu im Rückblick: „Die Teilnehmer der Konferenz haben das Thema Integration als kommunale Pflichtaufgabe weitergedacht, migrationsskeptische Gefühle in ländlichen Räumen thematisiert und gemeinsam über Beteiligung aller Mitglieder unserer Gesellschaft als Grundlage demokratischen Wirkens gesprochen.“
An der Konferenz nahmen sowohl politische Entscheidungsträger aller Ebenen als auch Vertreter von Kommunalverwaltungen, der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft teil, die im Themenbereich Integration aktiv sind.
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