Trautes Heim - Glück allein! Dieses Sprichwort ist in aller Munde und das vollkommen zurecht. Zu Hause ist es doch am schönsten und man möchte nach Möglichkeit bis zum Lebensende in der gewohnten und gemütlichen Umgebung der eignen vier Wände bleiben. Im hohen Alter ändern sich die Anforderungen an das Eigenheim und was jeher einfach war, wird zur Hürde. Die Seniorenakademie Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und bildete ehrenamtliche Wohnraumberater/innen im Landratsamt Coburg aus, die betroffenen Personen die Möglichkeiten aufzeigen, wie sie in ihrem Zuhause bleiben können. Sie haben das selbstständige Wohnen älterer und behinderter Menschen in ihren ganz normalen Wohnungen zum Ziel, sodass der Wohnraum den Ansprüchen angepasst ist und man nicht in ein - oft gefürchtetes - (Pflege-) Heim umziehen muss. „Ältere Menschen merken oft erst, dass sich etwas verändern muss, wenn es schon zu spät ist. Als Wohnraumberaterin kann man die Senioren beraten und dadurch Unfälle im Haushalt vorbeugen.", berichtet Frau Schellenberger, Seniorenbeauftragte der Stadt Seßlach. Aufgrund der hohen Nachfrage war dies bereits die zweite Schulung zur Wohnraumanpassung im Landratsamt Coburg. An dieser nahmen insgesamt 20 Ehrenamtliche aus ganz Bayern teil, darunter 10 aus dem Landkreis Coburg (siehe Foto). Der Fokus lag neben kleineren Hilfsmitteln für den Alltag und Finanzierungsmöglichkeiten auch auf eventuellen Umbaumaßnahmen an der Immobilie. Im Mittelpunkt stand dabei der Erhalt des gewohnten (Lebens-) Umfeldes sowie der Erhalt der eigenen vier Wände mit altersgerechter Ausstattung. Das Ehepaar Schrey aus Neustadt bei Coburg sagte zu ihrem Engagement: „Wir haben selbst Umbaumaßnahmen in unserem Zuhause vorgenommen und stoßen aufgrund unserer ehrenamtlichen Tätigkeiten ständig auf Probleme in den Häusern von Betreuten". Ehrenamtliche sind vor Ort und wissen meist am besten Bescheid, wo Hilfe benötigt wird. Sie ermöglichen den Senioren und Seniorinnen ein niedrigschwelliges Beratungsangebot im eigenen Heim. Amrei Renner aus Ebersdorf bei Coburg war ebenfalls eine Teilnehmerin des Seminars. Sie hatte bereits in der Vergangenheit häufiger mit den Bauten und Umbauten bei Hilfs- und Pflegebedürftigen zu tun und weiß, dass man aufgrund der häuslichen Situationen schnell an Grenzen stößt. „Wenn man Hilfsbedürftige pflegt merkt man erstmal, was man alles beachten muss. Da wird selbst die Breite der Tür zu einer echten Herausforderung", so Renner. Die Ehrenamtlichen Wohnraumberaterinnen und Wohnraumberater werden vom Landratsamt Coburg koordiniert und arbeiten eng mit dem zertifizierten Wohnraumberater des ASB Coburg, Herrn Neuf, zusammen.
Wer Interesse an einer Beratung in den eigenen Wänden hat, wendet sich an das Landratsamt Coburg, Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement, Telefon 09561 514-331.